Brighton Pier
Mittwoch, 28. Juli 2010
Kuhstall, Spülwasser, Seife und Ziegenstall
Frühstück morgens ist zwar immer etwas eingeschränkt, aber sollte doch sein, weil dann der Tag einfach etwas entspannter startet. Doch was ist das denn, wie schmeckt denn die Milch? Merkwürdig. Ich kaufe ja schon gerne frische Biomilch, aber daß die dann gleich nach Kuhstall schmecken muß, ist vielleicht auch etwas übertrieben. Wie kommt denn das? Ich habe die schon öfter gekauft, aber der Kuhstall war sonst nicht im Preis inbegriffen. Na ja, ich halte das jetzt mal für eine extra exklusive Geschmacksvariante und trinke die anderen auch.
Mit dem Geschmack von Lebensmittel ist das ja immer eine sehr spezielle Sache. Zum Beispiel Gorgonzola, diesen frischen Edelschimmelkäse habe ich früher gehasst, aber mittlerweile mag ich den eigentlich ganz gern, aber ich schmecke trotzdem immer noch diesen leichten Geschmack nach Spülwasser heraus.
Oder eben Ingwer, mein erster Kontakt mit Ingwer war kandierter Ingwer als Urlaubsmitbringsel aus Spanien. Die leicht puderzuckerstaubigen pastellfarbenen Früchte sahen schon sehr interessant aus, doch wenn man hineinbiss, dann wandeltet sich die leicht süß-scharfe Leckerei in ein Stück Seife. Bääääh! Wie oft habe ich das probiert, es war immer das gleiche. Heute mag ich die dünnen Ingwerscheiben beim Sushi oder auch diese getrockneten Scheiben zum Knuspern. Auch geht es nicht ohne Glas Ingwermarmelade im Kühlschrank. Läkka!
Auch an Ziegenkäse habe ich mich gewöhnt und esse den gern im Salat oder angebraten, auch wenn er ziemlich nach Ziegenstall schmeckt. Also, warum sollte ich also diese Kuhstallmilch verschmähen…? Fehlt nur noch daß die Verpackung anfägt zu Muhen, wie in der Werbung. Aber letztlich ist sie ja traditionell hergestellt.

Milch mit Kuhstallgeschmack

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Dienstag, 20. Juli 2010
Hart wie Marmelade, zäh wie Himbeergelee
Das erste Mal ist immer das aufregendste, und wenn es dann vorbei ist, war es gar nicht so schlimm.
Ich war schon aufgeregt und voller Vorfreude und pulte mit zitternden Händen die Kerne aus den Kirschen. insgesamt waren es 1,8 Kilo und so dauerte das Vorspiel ca. eine Stunde. Danach kamen die Chilis dran. In Ermangelung genug eigener Ernte zerhackte ich 2 Packungen Chili-Mix aus dem Supermarkt. Alles zusammen mit Gelierzucker im Topf verrührt, aufgekocht und in Gläser abgefüllt.
Endlich konnte ich heute früh die scharfen Früchte meiner Arbeit von gestern Abend probieren. Für den ersten Versuch sehr lecker, aber leider kaum scharf.
Diesen Versuchsaufbau werde ich in Kürze wiederholen müssen und werde mir dazu dann aber ordentliche Habaneras besorgen.
Und sowieso was macht das Spaß, sich eigene Marmelade zu kochen. Wenn andere Soleier produzieren, dann kann ich auch Marmelade mit Chili herstellen.
Oder vielleicht Erdbeer-Basilikum oder vielleicht Banane-Schokolade-Chili.

(Ich weiß, den Titel hatte ich schon, is' mir aber egal.)

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Samstag, 13. Februar 2010
Zum Höhepunkt ab in die Kombüse
Nach einer anstrengenden aber trotzdem guten Woche und einer entspannenden Zugfahrt lag der Höhepunkt der Woche nahezu direkt vor mir. Noch schnell 2 Taxifahrten hinter mich gebracht und schon stand ich für alle Schandtaten bereit in der Kochschule und kam quasi als Sondergast (um jetzt nicht specialguest zu sagen) 2 Minuten nach der Zeit und damit auf den Punkt pünktlich in der Kochschule und wurde von den lieben und "lieben" KollegInnen doch wahrlich mit einem Ablaus und Gejohle begrüßt. Das dann bitte jedes mal wenn ich nach einer anstrengenden Woche zurück bin. Aber okay. Ich reihte mich ein und war voller Begeisterung und Tatendrang dabei und war stolz, wenig erklärt bekommen zu müssen und durfte einfach arbeiten und glänzen. Das hat mir wieder soviel Spaß gebracht und eben noch mehr als in der heimischen Küche, daß ich mir durchaus vorstellen könnte in meinem hohen Alter doch nochmal eine Kochlehre zu machen. Einfach so zum Spaß. Vielleicht fügt sich das Schicksal mal und es ergeben sich die Rahmenbedingungen dazu...

(Beim Anrichten hätte man noch Arbeiten können, aber der Hunger war einfach zu groß!)


Ravioli mit Oliven und Ricottafüllung an Salbeibutter


Karottencremesüppchen mit Hühnchenspieß


Gefüllte Medallions mit Steinpilzklößchen und Butterbohnen


Mousse von der weißen Schokolade mit dreierlei Fruchtspiegel

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Samstag, 6. Februar 2010
Los Wochos Indus
Nach meiner Bahnreise zurück aus der verbotenen Stadt am letzten Sonntag hatte ich ja aufgrund meiner reisebegleitenden DVD mir vorgenommen, ich sollte mal eine komplette Woche indisch kochen. Jeden Abend und dabei mal sehen, ob ich irgendwann nicht mehr mag, ob Gewürze, Schärfe oder einfach der Geschmack mir zu den Ohren heraushängt. Aber nein. Los Wochos Indus haben gut getan. Ehrlich gesagt, ich habe das Gefühl, daß mir wirklich die vielen Gewürze (größtenteils Frisch im Mörser zermahlen) ein ungeheures Wohlbefinden hervorrufen.
Vielleicht sollte ich mal wieder eine Reise in ein weiter entferntes Land wie Indien wagen. Sowas macht man zu selten. Ich meine Urlaub hieß in den letzten Jahren nur allzuoft Nord- oder Ostsee oder Dänemark. Vielleicht sollte ich Indien mal angehen. Wobei sich das mit dem Chili Kotten Projekt nicht unbedingt gut zusammen passt. Aber ich muß ja auch nicht sofort los. Ich habe eh das Gefühl, daß ich nach so einer Reise noch viel weniger zum Leben brauche.

Montag: Chicken Jalfrezi
Chicken Jalfrezi

Dienstag-Mittwoch: Chicken Saag
Chicken Saag

Donnerstag: Lamb Keema
Lamb Keema

Freitag: südindisches Curry mit Rindfleisch und Karotten-Sambal
südindisches Curry mit Rindfleisch und Karotten-Sambal

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Sonntag, 3. Januar 2010
Man isst was man ist
Nichts weckt soviel Kindheitserinnerungen wie ein Essen, daß es sehr oft zu Kinder Zeit gab. Immer wieder muß ich hören, ich mag dies nicht, ich mag jenes nicht und damit wurde ich als Kind gequält... Aber mal ehrlich, in der Zeit, in der ich aufgewachsen bin, oderr sagen wir dazu auch das Milieu in das ich hineingeboren war, ließ es nicht unbedingt zu, daß man sich es aussuchen konnte, was man gerne mochte. Die Jugend war geprägt von arbeitenden Eltern. Und das tägliche Mittagessen wurde entweder in aller Hektik zubereitet oder eben von der im Haus lebenden Großmutter gereicht. Kotelett mit Salzkartoffeln, Spargel und Ei war zu der Zeit ein Sonntagsessen. Und in der Woche standen folgende Gerichte auf dem Speiseplan: Spinat mit Kartoffeln und Spiegelei, Labskaus mit Spiegelei und Roter Beete, Nudeln mit Würstchen-Tomatensoße, Eierkuchen mit Marmelade, Grießbrei mit Marmelade, Ravioli aus der Dose, Fischstäbchen mit Kartoffelpü, Kartoffelpuffer mit Apfelmuß, Würstchen mit Kartoffelsalat, Marinierter Hering mit Pellkartoffeln oder Pellkartoffeln mit Gehacktesstippe. So sah in etwa jeden Tag der Mittagstisch aus, bei dem es eines dieser Gerichte gegeben hat. Und es gab nur das. Da gab es kein mir schmeckt das nicht oder so. Es wurde gegessen, was auf den Tisch kommt. Und ich kann mich nicht daran erinnern, daß ich da etwas verschmäht habe. Aber warum erzähle ich das eigentlich? Ach ja, weil ich heute nach ganz langer Zeit mal wieder ein eigenes Labskaus gekocht und gegessen habe. Das letzte liegt sicherlich noch in Studienzeiten zurück. Und es hat wesentlich besser geschmeckt (eigentlich so wie damals), als das, was ich mir neulich zu Mittag in einem Restaurant bestellt hatte. Das war ziemlich widerlich. Und deshalb war ich froh, daß ich heute, den Geschmack meiner Kindheit ohne große Probleme getroffen habe. Wahrscheinlich ist es schon richtig, man isst was man ist.

Labskaus

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Dienstag, 17. November 2009
Gay-Mann-Tod
Der asiatischen Küche fühle ich mich kulinarisch schon gerne verbunden. Nicht allein Tofu und Kurzgebratenes locken mich, nein, besonders das knackige und vitaminreiche Gemüse in Verbindung mit aromatischen Gewürzen machen es aus. Und es gibt Zeiten, da esse ich nahezu täglich asiatisch, bis ich das Gefühl habe, bei mir selber schon die Epikanthusfalte zu spüren.
Nachdem das Mittagessen heute durch Bahnfahren flach fiel, animierte mich beim Verlassen des Hotels, etwas zum Abendessen suchend, ein Schild auf dem "Thailändische Spezialitäten" feilgeboten wurden. Da kann ich mich kaum entziehen. In Vorfreude von scharfen aromatischen Geschmäckern trete ich um kurz vor halb Neun ein und wundere mich über ein komplett leeres Restaurant. Nun gut, entweder hier schmeckt's nicht oder heute gibt es wieder eine Beerdigungs-Life-Übertragung im Fernsehen zur Prime Time.
Bei Auswahl aus der Karte bleibe ich bei "gemahlenem Hühnerfleisch" hängen. Das kenne ich nicht und entfacht deshalb meine Fantasie. Also, ausprobieren, dieses Gericht, daß den vollmundigen Namen "Tod Man Gai" heißt und dadurch diverse Assoziationen zulässt. Kopfkino aus und noch nach etwas scharfem mit rotem oder grünem Curry gesucht. Gaeng Kiau Wahn Gai.
Als der deutsche(!) Kellner kommt um die Bestellung aufzunehmen, fragt er nochmal nach, weil ich eine Speise gewählt habe, die in der Speisekarte mit 3 kleinen feuerroten Chilis warnend gekennzeichnet ist. Ich sage, das wäre schon so gedacht und es kann gerne reichlich scharf sein, da ich was Schärfe angeht eine Menge vertragen kann. Während ich das sage, ist mir schon klar, daß das wieder nicht klappt.
Irgendwie komisch ein leeres Restaurant, ein deutscher Kellner, der aussieht, wie Atze Schröder ohne Fliegersonnenbrille und Dauerwellenperücke, denke ich. Vermutlich hat er sich über Katalogware an die Thai-Welt angenähert, da ich höre, wie er die Stimmungsbeschallung durch eigenes Mitgepfeife unterstützt.
Dann endlich die Vorspeise. Ich bin begeistert und werde diese Art Thai-Bouletten daheim mal selber ausprobieren.
Dann kommt das Gaeng und meine Befürchtung ist bestätigt, nicht mal eine Chilischote würde ich für das Essen vergeben. Zwar sind in diese Art Eintopf eine grüne und eine rote Schote hineingeschnippelt, aber mehr als ein netter Versuch ist das für mich nicht. Ich ordere nach und bekomme dieses typische Austern-/Fischsaucendressing mit hineingeschnittenen Thaichilis. Wobei mir einfällt, daß erst portugiesische Missionare im 16. Jahrhundert diese scharfen Schoten in Thailand aus Südamerika eingeführt haben. Heute denkt man, daß das Würzen mit Chilis aus Fernost kommt, aber das ist genauso falsch, wie in diesem Restaurant die einzelnen Gerichte mit kleinen roten Chilischoten vor nicht vorhandenen Schärfe warnen zu lassen.


"...aah, Thai cooking very easy...."

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Montag, 26. Oktober 2009
Cucina teutonica
Lange hat mich ein Artikel nicht mehr so begeistert, wie der SPON-Artikel über die heimische Bratkartoffel. Ein Stück Kulturgut unserer mitteleuropäisch-teutonischen Küche. Große Taten hatte ich am Wochenende vor, Samstag etwas mit Geflügel wie italienisches Zitronenhühnchen oder auch mal eine Entenbrust à l'Orange und am Sonntag dann einen Schweinebraten, vielleicht sogar einen mit Kräuter- oder Dijonsenfkruste. Allein ich überlegte zu lange! Natürlich kann man in der Hauptstadt noch bis 24:00 einkaufen, aber dazu reziprok entwickelte sich das Verhältnis mit der Lust. So reichte es eben doch nur zu Spaghetti mit allerdings dem perfekten Aldente-Grad.
Hätte ich den Artikel über die Knolle nicht erst heute früh im Büro gelesen, daß ich mangels Einstellung des Weckers (alle anderen Uhren habe ich gestellt) um mehr als eine Stunde zu früh besiedelte, so wäre mein Wochenende kulinarisch zwar nicht aufwändiger zumindest aber befriedigender verlaufen.
Aber das nächste Wochenende kommt bestimmt, und dann werden die Ernährungsweichen früher gestellt!

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Donnerstag, 8. Oktober 2009
Im eigenen Bett mit Schokolade und zu wenig Chili
Nach eineinhalb Wochen endlich wieder das eigene Bett unterm dem Hintern zu haben. Das ist immer ein unerwartetes Gefühl. Noch 2 Tage und dann endlich Wochenende und wieder ausschlafen können, das war ja am letzten Wochenende nicht drin.
Am Abend kam dann die Lust auf Schokolade und gleichzeitig Abendessen. Sowas kann man ja auch mal verbinden. Schoko-Kokos-Hühnchen mit Polenta gab es. Das war ungewohnt, aber außerordentlich lecker. Nur nächstes Mal muß ich die dreifache Menge Chili nehmen...

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Donnerstag, 1. Oktober 2009
Moos mit Moos machen
Es gibt Orte, die man wenigstens einmal im Leben besuchen möchte. Natürlich kann man einfach mal alles auf eine Karte setzen und wird das Ziel recht schnell in die Tat umsetzen, aber in der Regel bleibt es lange ein Traum, weil es eben andere Dinge gibt, die man für wichtiger hält.
Einer dieser Orte ist für mich Island. Manchmal ist der Wunsch größer, diese fantastische Insel zu besuchen, manchmal ist der Wunsch aber auch ferner. In Zeiten, wo der Wunsch näher ist, bietet das Internet die Möglichkeit, dieser Insel näher zu sein. Und oft kann man sich im Internet für Newsletter registrieren.
Einen dieser Newsletter landete heute in meinem Postfach. Erstes Thema: Kochrezepte. Neben exotischem wie Lammkeule oder Lachs mit Blaubeermarinade fand sich dort ein Rezept für Moossuppe. Moossuppe? Ja, ich hatte richtig gelesen. Das Rezept musste ich mir sofort genauer ansehen. Dort las ich: Das für diese Suppe verwendete "Islandmoos" ist eigentlich kein Moos, sondern eine Flechtenart (Cetraria islandica, gibt es in unserem Shop). Die Flechtenart wächst vor allem im nördlichen und östlichen Hochland Islands und wurde früher auch als Ersatz für Getreide verwendet.

Den Hinweis "gibt es in unserem Shop" hatte ich schon dort erwartet. 100 gr kosten zwischen 13,60 und 19,60 €. Und irgendwie glaube ich, die Moossuppe ist einfach das Ergebnis der Brachialen Bankenkrise dieser "kleinen" Insel. Weil ich nämlich die Isländer für ein extrem gewitztes Völkchen halte, dürfte die Vermarktung der überall auf Island wild wachsenden eine neue Einnahmequelle sein. Die Nutzung von Islandmoos muß sich jetzt nur noch herumsprechen (Hallo die Herren Schubeck, Lafer und Herrmann), dann wollen es bald alle haben und die Wirtschaft in Island springt wieder an, in dem man in großem Maaße das Moos zu Moos macht.
Und damit sich jeder ein Bild von dem Rezept machen kann, findet man es hier:

Moossuppe (Fjallagrasasúpa)
Zutaten
• 30g getrocknetes Islandmoos (Cetraria islandica)
• 1 Liter Milch
• 1 Teelöffel Salz
• 2 Eßlöffel brauner Zucker
• etwas Butter

Zubereitung
• Das Islandmoos zunächst in kaltem Wasser waschen, dann mit kochendem Wasser überbrühen, anschließend abtropfen lassen und grob hacken.
• Zwei Eßlöffel Zucker und etwas Butter in einer Pfanne bräunen und das Moos zugeben.
• Nachdem sich weißer Schaum gebildet hat, etwas kochendes Wasser zugeben und zwei Minuten kochen lassen.
• Die Milch zugeben und etwas 5 Minuten unter rühren köcheln lassen.
• Vom Ofen nehmen und mit Salz und Zucker abschmecken.


ps. Bevor jetzt jemand gleich besonders schlau ist, mir ist bekannt, daß diese Suppe auch in dem Jules-Vernes-Roman »Reise zum Mittelpunkt der Erde« vorkommt.

Quelle des Rezepts: iceland.de


Watch Journey to the Center of the Earth in Unterhaltung  |  View More Free Videos Online at Veoh.com

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Samstag, 19. September 2009
Westberliner Achtziger Jahre
Ich war heute im Westberlin der Achtziger Jahre. Natürlich war ich nicht wirklich da, ich nehme weder Drogen noch habe ich mir eine Zeitmaschine bei Ebay gekauft. Aber es war trotzdem so. Meine Kollegen hatten plötzlich die Idee, man könne ja Mittags mal zu so einer Westberliner/Charlottenburger Institution fahren, die es seit 80 Jahren gibt. Da ich mich ja gerne mal zu sowas überreden lasse, stiegen wir kurzerhand ins Auto und waren 10 Minuten später da, beim ehemaligen Räucherwarenhändler.
Mir war nicht klar, wie riesig der ganze Laden ist. Ich bemerkte das erst beim hineingehen. Riesiege Massen von Rentner schoben sich an langen Tresen mit sehr leckeren Dingen vorbei. Alle Imbißtische waren von dicklichen Damen und Herren mit goldenen Uhren und goldenen Piloten-Sonnenbrillen besetzt, die sich an Schampus und Hummerschwänzen labten, als wenn es galt die Rente bis zur Bundestagswahl schnell noch zu verfressen, weil danach gibt's ja dann nix mehr.
Und wenn sich diese Rotte an Geronten erstmal allen Tisch und Sitzgelegenheiten bemächtigt hat, steht man mit seinem Tablett mit Brathering und Kartoffelsalat da und darf dann im stehen mit der einen Hand das Tablett stützend und mit der anderen Hand mit der Gabel schaufelnd so gut es eben geht im Gedränge sein Mittag zu sich nehmen.
Für mich hatte das alles irgendwie was von der Westberliner Großstadt in den Achtziger Jahren, die von der Welt abgeschnitten war , wo es aber alles gab. Seinerzeit war für mich der Ku'damm immer so etwas aus vergangener Zeit und dazu passten auch die alten Leute, die damals allein das Geld hatten aus der ummauerten Stadt mit Ihren dicken Strich-Achtern durch Westdeutschland zu fahren und zu Berlinern. Die gehörten für mich auf der Autobahn genauso zum Ärgernis wie die Autos mit dem Wohnwagenanhänger mit dem gelben Nummernschild.

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