Brighton Pier
Dienstag, 2. Februar 2010
Metal & Jazz oder Bohlen & Effenberg
Irgendwie bin ich in der Zeit stecken geblieben. Ich bin noch immer am Sonntag in der verbotenen Stadt beim Brunch in einem Café sitzend, dessen Bedienung eine hervorragende Muse abgeben würde. Ich bin beeindruckt. Auch darüber, daß sie die Ruhe und Freundlichkeit behält, trotz großer Geschäftigkeit. Sowas findet man in der Hauptstadt nur äußerst selten. Wie so oft bekommt man schon beim Hereinkommen mit einem Blick mitgeteilt, welchen Beat der Biorythmus der Bedienung heute schlägt. In Berlin meist Death Metal oder Free Jazz oder gerne auch beides zusammen. Aber ich darf nicht träumen, ich muß die Uhr im Blick behalten, damit ich nicht unerwartet eine Stunde länger in dieser Stadt bleibe. Und so Blicke ich abwechselnd meinen Gesprächspartnern und meinem Telefon ins Antlitz, welches mir nicht nur die aktuelle Tageszeit, sondern auch die Abfahrt des Busses vor dem Café und auch die Abfahrt des ICE anzeigt. Kann also nix schiefgehen.
Während den Gesprächen bekomme ich von meinem liebsten Freund wieder eine DVD zugesteckt. Hurra! Da er in England wohnt, bekomme ich immer mal wieder Reportagen von Channel 4 auf DVD geschickt oder eben direkt übergeben. Diesmal gab es 180 min Gordon Ramsey's Travel to India. Sehr gut, dann ist die Zugfahrt gleich entspannter.
Und dann plötzlich, ach Mist, ich bin 5 Minuten in Verzug. Es folgt ein Aufbrechen Hals über Kopf. Aber es müssen ja noch alle verabschiedet werden und Zahlen muß ich ja auch noch. Vor dem Café stelle ich and er Haltestelle fest, daß die 5 Minuten Verspätung genau 5 Minuten zuviel sind. Nächster Bus in 10 Minuten, Ankunft am Hbf 5 Minuten zuspät. Erwarteter Fußweg, punktgenau zur Abfahrt. Okay, ich entscheide mich für den Fußweg und gebe Gas. Wintersonne und Ambiente erinnerten mich an Norditalien, leider immer, aber es ist und bleibt die Verbotene Stadt. Halb schlitternd, halb laufend erreiche ich erfreulicherweise den (pünktlichen) Zug 8 Minuten vor Abfahrt und finde sodann meinen obligatorischen Tischplatz.
Nach 180 Minuten Reportage, kenne ich jetzt auch Gordon Ramsey, der eine Melange aus Dieter Bohlen und Stefan Effenberg sein könnte. Diese Gossensprache ist wirklich großartig. Nicht daß ich das gerne adaptieren möchte, aber auf Englisch klingt das eben doch besser, als auf Deutsch.
Zwischendrin der Anblick aus dem Zugfenster: Ein Meer aus Plattenbauten und rostiger Industrie, das ist Jena-Paradies. Man stellt sich das Paradies doch eher anders aus. Kurz danach, die Stelle wo der ICE immer im Schritttempo schleicht, daß ist die eigentliche schöne paradiesische Aussicht: Alles sieht aus, wie die heile Welt der heimischen Märklin/Fleischmann H0-Anlage.
Dann übermannte mich der fehlende Schlaf und so merkte ich auch nicht, daß die Verspätung diesmal nur 15 Minuten betrug.

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ich finde jena-paradies ist der tollste und irreführendste bahnhofsname überhaupt! ... und die rostige industrie ruft doch vielleicht nach einer fototour?

wo waren sie denn? als verbotene stadt ist mir bisher nur peking geläufig.

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Foto-Tour in Jena. Hmm. Bisher ging das immer nur Transit mit dem ICE. Ich weiß nicht, ob ich da aussteigen soll.

Ach ja, die Verbotene Stadt ist München! Was nicht an der Stadt und der Landschaft liegt, als vielmehr an den Einwohnern, die ich für mich größtenteils in entweder großkopferte Dorfbewohner oder Hinzugezogene Schickimickis teile, wohlbemerkt ich habe in München auch Leute wohnen, die mir besonders am Herzen liegen. Einzelfälle eben.

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ich bin da mal im januar morgens um sechs auf dem hölzernen bahnsteig abgekippt worden.
weiter ging es zwanzig minuten später am hauptbahnhof. und es gab keine ausschilderung.
glücksgefühle sehen anders aus...

(die freundliche kanalarbeiterin wusste rat)

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