Brighton Pier |
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Freitag, 8. Januar 2010
Durch Graustufen schaukelnd
monopixel, 19:10h
Morgens noch müde. Langsam schaukelt der Zug durch die verschneite Landschaft, eine Welt in Graustufen, entweder hell weiß oder tief schwarz. Selbst die Äste sind schneeweiß. Kaum Unterschiede sind zu sehen, ein weißes Tischtuch liegt über allem. Wieder 30 Minuten Verspätung. Wieder zu spät zum Termin. Egal, im Ohr die reduzierte Schwarzweißmusik einer Freundin. Eine schöne Stimme hat sie, hätte ich nicht gedacht. Dunkler als man es von dieser zarten Person erwartet.
Die Städte ziehen vorbei und jedes mal bleibt die Verspätung. Jedes mal eine Entschuldigung. Unnötig, nervend. Langsam wird weitergeschaukelt und dann plötzlich da. Unfassbar und unerwartet. Schnell alles zusammenpacken und den Zug verlassen, bevor er wieder weiterschaukelt mit den Entschuldigungen. Vielen Dank für das Reisen mit der Deutschen Bahn. Nix zu danken, eine andere Wahl hat man kaum. Man liefert sich zwangsläufig aus und bleibt Opfer der Uhr. Termin. Auch hier Entschuldigungen. Aber eigentlich nicht erwartet und auch nicht angebracht. Einige Witze über die Abenteuer einer Bahnfahrt erzeugen Lacher. Gute Grundlage. Schneller als jeder Zugchef ist man durch, durch das Pflichtprogramm. Dann noch ein kurzes Abstimmungsgespräch. Man irrt in einer Bahnhofsbaustelle umher, nach einer Möglichkeit sich zu setzen und die Dinge zu klären, doch vergebens. Umbauchaos, also wieder raus aus dem Bahnhof und in ein nahegelegenes Café. Alles in aller Kürze und schon muß man wieder hetzen, den Zugführer warten ungern. Aber am Bahnsteig angekommen, bin ich es wieder der wartet, immer wieder der Fahrgast. Aber nur 5 Minuten, alles erträglich. Kaum habe ich meinen Platz am Tisch an der einzigen Steckdose eingenommen und Büroelektronik ausgepackt, kommen wieder die Entschuldigungen. Doch nichts hilft, an jedem Bahnhof wird die Zeit gedehnt. Am Ende schaukelt sich der Schnellzug wieder in einen Zeitverzug von 45 Minuten hinein. Schuld sei eine Streckenstörung, die schon Stunden hinter einem liegt. Man versteht es nicht, ist man nicht Bahnangehöriger. Unendliche Müdigkeit. Im Zug sind auch die Stehplätze besetzt. Und das Ziel will und will nicht näherkommen. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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