Brighton Pier
Dienstag, 17. November 2009
Gay-Mann-Tod
Der asiatischen Küche fühle ich mich kulinarisch schon gerne verbunden. Nicht allein Tofu und Kurzgebratenes locken mich, nein, besonders das knackige und vitaminreiche Gemüse in Verbindung mit aromatischen Gewürzen machen es aus. Und es gibt Zeiten, da esse ich nahezu täglich asiatisch, bis ich das Gefühl habe, bei mir selber schon die Epikanthusfalte zu spüren.
Nachdem das Mittagessen heute durch Bahnfahren flach fiel, animierte mich beim Verlassen des Hotels, etwas zum Abendessen suchend, ein Schild auf dem "Thailändische Spezialitäten" feilgeboten wurden. Da kann ich mich kaum entziehen. In Vorfreude von scharfen aromatischen Geschmäckern trete ich um kurz vor halb Neun ein und wundere mich über ein komplett leeres Restaurant. Nun gut, entweder hier schmeckt's nicht oder heute gibt es wieder eine Beerdigungs-Life-Übertragung im Fernsehen zur Prime Time.
Bei Auswahl aus der Karte bleibe ich bei "gemahlenem Hühnerfleisch" hängen. Das kenne ich nicht und entfacht deshalb meine Fantasie. Also, ausprobieren, dieses Gericht, daß den vollmundigen Namen "Tod Man Gai" heißt und dadurch diverse Assoziationen zulässt. Kopfkino aus und noch nach etwas scharfem mit rotem oder grünem Curry gesucht. Gaeng Kiau Wahn Gai.
Als der deutsche(!) Kellner kommt um die Bestellung aufzunehmen, fragt er nochmal nach, weil ich eine Speise gewählt habe, die in der Speisekarte mit 3 kleinen feuerroten Chilis warnend gekennzeichnet ist. Ich sage, das wäre schon so gedacht und es kann gerne reichlich scharf sein, da ich was Schärfe angeht eine Menge vertragen kann. Während ich das sage, ist mir schon klar, daß das wieder nicht klappt.
Irgendwie komisch ein leeres Restaurant, ein deutscher Kellner, der aussieht, wie Atze Schröder ohne Fliegersonnenbrille und Dauerwellenperücke, denke ich. Vermutlich hat er sich über Katalogware an die Thai-Welt angenähert, da ich höre, wie er die Stimmungsbeschallung durch eigenes Mitgepfeife unterstützt.
Dann endlich die Vorspeise. Ich bin begeistert und werde diese Art Thai-Bouletten daheim mal selber ausprobieren.
Dann kommt das Gaeng und meine Befürchtung ist bestätigt, nicht mal eine Chilischote würde ich für das Essen vergeben. Zwar sind in diese Art Eintopf eine grüne und eine rote Schote hineingeschnippelt, aber mehr als ein netter Versuch ist das für mich nicht. Ich ordere nach und bekomme dieses typische Austern-/Fischsaucendressing mit hineingeschnittenen Thaichilis. Wobei mir einfällt, daß erst portugiesische Missionare im 16. Jahrhundert diese scharfen Schoten in Thailand aus Südamerika eingeführt haben. Heute denkt man, daß das Würzen mit Chilis aus Fernost kommt, aber das ist genauso falsch, wie in diesem Restaurant die einzelnen Gerichte mit kleinen roten Chilischoten vor nicht vorhandenen Schärfe warnen zu lassen.


"...aah, Thai cooking very easy...."

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