Als ich gegen Abend das zweite Mal heute raus aus der Stadt zum Flugplatz mit der erwartung von einigen schönen Abendflügen gefahren bin, hörte ich die Red Hot Chili Peppers, die ich extra noch schnell aus der Wohnung geholt habe, obwohl ich schon losfahren wollte.
Auf der Stadtautobahn stadtauswärts liefen dann "Parallel Universe" und "Scar Tissue". Ich weiß nicht warum, aber die Bassläufe von Flea von den Peppers drückten mir auf die Tränendrüse. Als ich Flugplatz ankam, waren die Augen immer noch feucht.
Nachdem ich während der Flüge nachdachte, schloß ich einfach drauf, daß das Glückstränen der Freiheit sein müssen. Die Musik und die Möglichkeit von der Erde abzuheben, das ist es einfach...

Ein entspanntes Wochenende, nur das Wetter mag nicht so recht halten. Also zum Fliegen nicht geeignet. Dann eben eine Rollerausfahrt, dafür reicht es noch. Wir treffen uns mit 4 Rollern, um nach Ribbeck ins Havelland zu fahren und dort vom sagenumwobenen Baum zu kosten.
Leider blieb ein Roller liegen und musste nach notdürftiger Reparatur unter Begleitung in die Stadt zurückkehren. Also nur mit 2 Rollern weiter zum Zielort. Birnekuchen gibt es trotzdem in dem von Fontane beschriebenen Ort.

Am Abend stelle ich fest, daß mein Abendessen, daß ich mir beim Inder holen will, nicht so einfach zu realisieren ist. Alle Inder in meiner näheren Umgebung scheinen von den ganzen asiatischen Restaurants und Imbissläden verdrängt worden zu sein. Mittlerweile hängt mir das fernöstliche Essen ziemlich zum Hals raus. Zum Glück fällt mir noch ein Inder ein, bei dem ich mein Chicken Vindaloo bekomme. Aber so richtig gut war auch das nicht. Muß ich also demnächst mal wieder selber kochen.

Was soll einen am Samstag schon aus der Wohnung treiben, wenn man erst vor Tagen aus dem Urlaub wieder da ist, die ganzen Mitbringsel wollen ja auch geschaut und gehört werden und dazu fällt einem dann auch noch ein, das man seit Wochen nicht mehr ausgeschlafen hat! Seit Wochen (und im Urlaub) immer früh aufgestanden um die Zeit zu nutzen und ja nichts zu verpassen...
Da kann man an einem Samstag, wo das Wetter eh von Sonne auf strömenden Regen und wieder zurückschaltet besser mal direkt nach dem englischen Frühstück zur Mittagszeit wieder die labile Seitenlage anpeilen. Das klappt gut und den Tag bringt man auch rum. Fragt sich jetzt nur wohin mit dem Abend, ich merke schon wieder, es gibt auch Luxusprobleme. Zeit ist Luxus. Und frei nach dem deutschen Punk gilt für diesen Tag Verschwende deinen Luxus.

Mit einem Endspurt durch den Tag und wirklich um Punkt 17:28 mit allem fertig geworden was für diese Woche wichtig war. Endlich mal ein Ziel anvisiert und es auch direkt erreicht, ohne daß wieder tausend andere Sachen ganz plötzlich auf mich einstürzen und genau das, was passieren soll nicht passiert. Aber so war es diesmal nicht. Danach noch 30 Minuten für die Wässerung der Chilipflanzen gebraucht.
Nach dem Feierabend lauerte dann doch noch eine Menge auf mich, inklusive das kreative Schreiben eines Textes für die Hochzeit meines besten Freundes. Und letzteres wird mich eventuell noch die restliche Nacht kosten.

Wieder ein anstrengender Tag, Büro und Hamburg. Wieder mal. Erst um halb Neun daheim, und im Kühlschrank kein kaltes Wasser mehr. Kaum kommt man zur Ruhe, fallen mir die Augen zu. Ich bin reif für eine Auszeit. Mal sehen, ob ich eine Woche entspannen kann.
Draußen sind es um zehn Uhr immer noch 25° C und der Himmel ist gemalt aus Blau, Rosa, Rot und schmutzigem Grau. Dicke Tropfen schlagen plötzlich auf der Straße auf, aber das währt nur wenige Augenblicke. Keine Chance die Luft zu säubern und die Stadt zu kühlen. Am Nachmittag schon darüber nachgedacht, wie es ist in einen kühlen Teich zu springen. Wann ich das das letzte Mal getan habe, erinnere ich gar nicht mehr. Man nimmt sich immer zu wenig Zeit für essentielle Erlebnisse.

Es ist vollbracht. Die Woche als auch die Entscheidungen, die mit Macht auf das Ende der Woche gedrückt haben. Eine unendliche Last, die man jetzt erstmal schultern muß.
Darüber nachdenkend, hört man die Musik aus dem Hinterhof. Nicht einschätzbar. Vielleicht Western. Oder Tarantino.

Wahrscheinlich sind 350 km für eine feiertägliche Ausfahrt mit dem zweitaktgetriebenen Aggregat schon für den ein oder anderen etwas viel, das gebe ich ja zu. Aber trotzdem hätte man nicht 3 Ortschaften vor dem Ziel (10 km Luftlinie) schlappmachen müssen. Erfrischungen und einen Imbiß hätte es dort ja auch gegeben, und wahrscheinlich ohne diese Tourifalle, in die wir uns auf dem Heimweg begeben haben.
Na ja, im Endeffekt waren sicher alle zufrieden, auch wenn sich das nicht jeder gleich anmerken lassen hat und gerne mal auf mein neues Navigationsspielzeug geschimpft hat. Beim nächsten Mal höre ich jetzt schon die Frage, "Du arbeitest uns doch wieder ne nette Strecke aus, oder?".



So und morgen ist jetzt der große entscheidende Tag. Für mich nicht unbedingt, weil ich weiß es ja schon seit letzter Woche. Dafür werde ich wieder in die Gesichter der Leute schauen müssen und werde die Ängste lesen können, leider bereits schon das zweite Mal in diesem Jahr. Letztlich hinhalten muß der Einzelne, der eh die Bürde für andere mitträgt. Ich hoffe, daß es wenigstens etwas nützt. Man drücke mir und den Leuten einfach mal langanhaltend die Daumen. Man kann das gebrauchen.

Sehr merkwürdig. Ich könnte schlafen, schlafen, schlafen und danach wahrscheinlich mich nochmal hinlegen. Ich bin doch gestern schon nach dem Fußballspiel ins Bett gegangen. Das war so gegen 22:00. Na gut, dieser neue Nachbar hat wieder gemeint, er müsste das ganze Viertel mit Musik beschallen, aber ich bin heute früh dann ja auch gegen 9:00 aufgestanden.
Nach dem Frühstück fühlte ich mich dann so ermattet, daß ich mich nochmal kurz hingelegt habe, doch jetzt habe ich dann doch bis 18:00 geschlafen und ich könnte weiterschlafen. Das ist doch nicht normal.

Es ist nahezu dunkel, es gewittert und es schüttet wie aus Eimern.
Heute wieder Badewanne und Tee und Buch.



Aber nachher dann Fußball. Da möchte ich Diego & Co über den berliner Rasen glitschen und Tore schießen sehen.

Heute ist wieder einer dieser Tage, die man manchmal hat. Ich fühle mich emotionalverarmt und mentalvergreist. Lasse heute das Training ausfallen und probiere irgendwie auf 'nen grünen Zweig zu kommen.
Was machen Frauen in diesen Situationen noch? Achja, ich glaube sie schauen Bridget Jones, stopfen sich mit Vollmilchschokolade voll, betrinken sich mit Erdbeersekt und heulen der besten Freundin was am Telefon vor.
Ich probiersmal mit Linsensuppe und Würstchen und danach einen leckeres Dessert, dann ab in die Wanne und Männertee (den gibt es wirklich) trinken. Das muß einfach helfen.

Übrigens, was ist eigentlich Emoblogging...