Da steht man pünktlich in aller Herrgottsfrühe auf, um einen Termin in einer nicht ganz zu weit entfernten Stadt wahrzunehmen, und dann steht man am Bahnhof und nix geht!
Wie wirklich jedes Jahr ist die DB wieder durch den Wintereinbruch im Januar überrascht worden. Nein, das konnte man ja auch nicht ahnen, daß es zu dieser Jahreszeit mal schneit und die Temperaturen auch mal auf -20° C fallen können.

Man steht bei 0° C auf Europas teuerstem Bundeshauptstadtbahnhof herum und bekommt erst gesagt es handle sich um einen Triebwerkschaden und die Verspätung beträgt 15 Minuten. Nach hunderten von unterschiedlichen Ansagen für Gründe und Verspätungszeit kommt dann nach mehr als einer Stunde in der Schweinekälte der ersehnte Zug. Allerdings brauchte man noch 1 komplette Stunde, bis man weiterfahren konnte.
Und wie immer bei solchen Verspätungen, lässt sich kein Zugbegleiter blicken. Schon klar, anmaulen lassen will man sich ja auch nicht. Für die Zuggäste ist das zumindest insoweit ein Problem, daß man ja die Verspätung sich bestätigen lassen muß, um eine Entschädigung durch das fortschrittliche Unternehmen einfordern zu können. Also, am Umsteigebahnhof den Service Point (klingt nach Service-Pointe) nutzen.
Und letztlich auch hier ist Warten angesagt, weil man ja nicht der Einzige ist.

Dafür, daß ich eine Bahnfahrt statt der üblichen 3 Stunden in 6 Stunden absolviere und meinen Termin um 3 Stunden verpasst habe, hat mich die Bahn mit 12,40 mehr als fürstlich belohnt.
In solchen Momenten wünsche ich denen eigentlich den Börsengang, weil bei so einem Mißmanagement wären die Aktien recht schnell im Keller, so wie das andere ehemalige staatliche Unternehmen mit seiner Volksaktie.
Allerdings egal wie es dann wäre, die Herren des Vorstandes und der Geschäftsleitung bekommen ihren Allerwertesten nicht mit einem Tritt sondern mit Vergoldung des selbigen versehen.

Danke DB! Danke Mehdorn!

*sänk ju vor träwelling wiss deutsche bahn*

Da sitzt man in den Mehdorn's späten Schunkel-Wagen und mn glaubt es kaum. Da setzt sich so eine Art Matrone mit ihrer asthmatischen Fußhupe sich mir gegenüber und schimpft schon die ganze Zeit so fremdenfeindlich wegen der russischen Reisegruppe im Waggon vor sich hin. Ich denke mir, Du musst grad herumstenkern, Du siehst ja auch nicht grad aus, als wenn Du ein direkter Nachkomme von Hermann dem Cherusker bist.
Na ja, man ist freundlich und antwortet zurückhaltend, wenn man nach dem Reiseziel und Sonstigem gefragt wird.
Dann erzählt diese Nervtöterin, sie sei ja Journalistin und fahre zum Demonstrieren nach Berlin, weil die ganze Regierung von der Stasi unterwandert ist und die Stasi in diesen Jahren in Westdeutschland harmlose Bürger vor sich hinmeuchelt. Ja, geht's noch?
Und zwischen drin nimmt dieses Subjekt immer wieder diese Töle wie einen Säugling in den Arm und seuselt ihm ins Köterohr ich hab Dich ja so lieb.
Aber nur um im nächsten Moment wieder fremdenfeindlich in feinster EnPeDe-Manier eine gequirlte Kacke von sich zu geben.
Kurz bevor sie ausstieg, wollte sie mir noch ganz konspirativ einen Zettel zustecken, hier eine Internetseite, damit sie wissen was in der Politik so los ist.

Danke kein Interesse.