In der Nachbarschaft wohnt jetzt genau gegenüber ein Künstler. Einer von diesen Typen, die weniger mit dem Pinsel als mehr mit der Spühdose malen. Recht großformatig muß es sein. Wenn ich streßgeplagt von der Arbeit nach Hause komme, haben die 3 x 3 Meter großen Kartonagen erst die grundlegenden Striche drauf. Gestern dachte ich, ah eine Palme in Rot. Ungefähr 4 Stunden später quasi kurz vor Mitternacht ist aus der roten Palme dann ein Kopf bzw. ein Gesicht geworden und die ersten Besucher des fertigen Bildnisses finden sich ein.
Das Ganze gipfelt dann in einem Partygelage, was mich wach hält, sollte ich auf ein geöffnetes Fenster wertlegen.
Wenn man da so liegt und gerne noch ne Mütze voll Schlaf vor dem Aufstehen nehmen will, dann bekommt man schon komische Gedanken, beginnend über Blasrohr, Steinschleuder bis hin zur Knarre.
Es wird Zeit endlich dem ursprünglich liebgewonnenen großstättischen Kiez, den Rücken zu kehren und mit meinen Chilipflanzen an den Stadtrand zu ziehen.

Bis dahin nix mit "I feel so good in my neighbourhood":